Studientag der AGOP am 18.09.2010 in Tettenweis

Etwa 60 Ordensschwestern, Patres und Ordensbrüder folgten der Einladung der AGOP (Arbeitsgruppe der Orden im Bistum Passau) zu einem Studientag in der Benediktinerinnenabtei Tettenweis.

Der Vorsitzende, P. Wilhelm Tangen sm, hatte als Referenten P. Gerhard Steinwand, Claretiner aus Weißenhorn, gewinnen können. Mit begeisterndem Engagement gestaltete er den Tag zu dem Thema: „Was lässt uns ein Leben lang lebendig bleiben?“ Er war bis vor kurzem Jugendseelsorger und seine konkreten Beispiele und witzigen, tiefgründigen Geschichtchen erheiterten die Zuhörer. Als Einstieg zeigte er eine Wasserwaage, mit deren unbestechlicher Hilfe ein jede/r nachprüfen könne, ob sein/ihr Leben noch „im Lot“ ist oder ob die Zielrichtung sich etwas verschoben hat. Auch in der Bibel (Jes. 28,17) sei die Wasserwage als zuverlässiges Hilfsmittel anerkannt.

In der ersten Einheit am Vormittag ging es um den HUMOR, einen Begriff, der aus dem Lateinischen und Griechischen kommt: ‚umor’ oder ‚umoris’ bedeutet Flüssigkeit, Feuchtigkeit. Die richtige Zusammensetzung und der ausgewogene Fluss der Körpersäfte galt in der Antike als Voraussetzung für eine robuste Gesundheit. 

Am konkreten Beispiel einer saftigen Birne, der man den Saft entzieht, wodurch eine „verhutzelte“ Form zurückbleibe, zeigte der Referent einen Menschen, der immer zuerst das Negative, den Nachteil sehe, weil ihm die Freude fehle. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Darum sollten die Zuhörer nur noch ganz Wichtiges ernst nehmen, denn im Laufe des Lebens ändere sich vieles. 

Mit Hilfe von Fragen zum Gleichnis Jesu von der verlorenen Drachme (Lk 15,1-10) sollten die Ordensleute nachdenken, was ihnen im Laufe der Zeit verloren gegangen sei, bzw. was ihnen so wertvoll sei, dass es nicht verloren gehen dürfe. Die Frau im Gleichnis, die ihre Drachme wieder gefunden hat, feiert ein Fest. 

Auch die Sakramente der Kirche Taufe, Firmung, Beichte, Krankensalbung seien Anlässe ein Fest zu feiern. Leib und Seele, Leben und Tod würden bei Jesus zusammen gesehen. Alles habe zwei Seiten. Bevor alle zum Mittagessen in das dem Kloster gegenüber liegende Gasthaus zur Post gingen wurde noch ein Kanon gesungen, den der Referent mit Gitarre begleitete. 

Nach dem Mittagessen durften alle, aufgeteilt in drei Gruppen, die Räume des Klosters besichtigen. Mutter Äbtissin Bernarda und zwei Schwestern führten die Gäste in die Kirche, in die Arbeitsräume und in den Speisesaal, den Gemeinschaftsraum und die Bibliothek der Schwestern. 

Nach Kaffe und Kuchen im Gasthaus begann im Vortragssaal mit einem Lied die zweite Einheit zum Schwerpunkt: EUCHARISTIE. Nach Ignatius sei die Sprache Gottes die Wirklichkeit. So könnten uns alle Dinge unserer Welt zu Gott führen. Aber man müsse den Kontakt herstellen, damit das funktionieren könne. Als konkrete Beispiele dafür dienten Pater Gerhard Steinwand ein Kugelschreiber und das Navigationsgerät. 

Die beste und höchste Weise den Kontakt mit Gott zu pflegen sei die Feier der hl. Eucharistie. Im Folgenden stellte der Referent alle wesentlichen Teile der hl. Messe in ihrer Bedeutung und in ihren Inhalten vor. Dabei ging es ihm jeweils darum, dass sich alle Generationen bei dieser gemeinschaftlichen Feier angesprochen fühlen und die Sprache der Liturgie verstehen. Die Eucharistie sei das größte Geschenk unseres Gottes. Das gebe es in keiner anderen Religion.

 Zum Abschluss versammelten sich alle in der Klosterkirche zu einer meditativen Gebetszeit.