Von der Synagoge zur Mutter Gottes

Studienfahrt der Ordensleute im Bistum Passau nach Straubing und Bogenberg

 Zu den jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens und zum ältesten Marienheiligtum Bayerns führte die Studienfahrt der Ordensleute im Bistum Passau. In Straubing führte die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Anna Zisler die Besucher durch die Synagoge und das Gemeindehaus. Sie öffnete den Schrein der Thora-Rollen, erläuterte die Kerzenleuchter und stellte das jüdische Gebetsleben und den Gottesdienst vor. Viel Verbindendes zwischen Judentum und Christentum wurde so deutlich. Anna Zisler, deren Vater den Holocaust überlebte, berichtete vom starken Anwachsen der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten, aber auch von neuen Bedrohungen und Gewalterfahrungen. Als Zeichen der Gastfreundschaft lud sie die Ordensleute zu Mazzenbrot und Kuchen ein und beantwortete viele Fragen zum jüdischen Leben.

Nach der Mittagspause am Straubinger Stadtplatz ging die Fahrt weiter auf den Bogenberg, den heiligen Berg Niederbayerns, zum Gnadenbild der schwangeren Muttergottes. Bei einer Marienandacht schlug Ordensreferent Dr. Franz Haringer den Bogen vom Erbe Israels zu Maria, der Tochter Zion in Person. Die junge Frau aus dem Bundesvolk nimmt das Wort Gottes in sich auf, so dass Gott Mensch werden kann und ein neues Kapitel seiner Geschichte mit den Menschen beginnt.

Zur Erinnerung an die Studienfahrt bekamen die Ordensleute kleine Tonkrüge geschenkt, die Sr. Magdalena aus Neustift gefertigt hatte und die mit einer alttestamentlichen Schriftstelle gefüllt waren. Sr. Gabriele Kren, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Orden im Bistum Passau, freute sich über die Teilnahme von über 40 Ordensleuten und den lehrreichen und die Gemeinschaft fördernden Tag.

Text und Fotos: Dr. Franz Haringer, Ordensreferent

 

Anna Zisler, Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Straubing,
führt durch die Synagoge

Gastfreundschaft bei Mazzenbrot und Kuchen


Gruppenfoto der Ordensleute in der Wallfahrtskirche Bogenberg

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