Ordensleute auf Schatzsuche

Studientag zu Thomas von Aquin

 Unter dem Motto „Auf Schatzsuche – Thomas von Aquin und seine theologische Weisheit“ trafen sich die Ordensleute der Diözese Passau zu ihrem jährlichen Studientag. Gastgeber war diesmal das Provinzhaus der Schwestern vom Heiligen Kreuz in Altötting.

Thomas von Aquin, der große Theologe des Hochmittelalters aus dem Orden der Dominikaner, wurde vor 800 Jahren geboren, vor 750 Jahren verstarb er. P. Dr. Augustinus Weber führte in Leben und Werk des heiligen Thomas ein, der in Paris, Köln, Rom und Neapel wirkte. Er setzte sich mit der damals wieder entdeckten Philosophie des Aristoteles auseinander und übernahm manche ihrer Begriffe, um den christlichen Glauben für seine Zeit verständlich darzulegen. Am Ende seines Lebens aber verstummte der „Apostel der Wahrheit“, um sich ganz der Betrachtung zu widmen.

Ordensreferent Dr. Franz Haringer sprach über das Verhältnis von Glaube und Vernunft bei Thomas. Das menschliche Denken und das Wissen aus dem Glauben können sich im letzten nicht widersprechen. Wo sich die Vernunft vom Glauben stimulieren lässt, gelangt sie zu immer tieferen Einsichten und darf das Abenteuer des Denkens in Angriff nehmen.

Den geistlichen Abschluss des Tages bildete eine eucharistische Anbetung, die Thomas von Aquin als Dichter des Hymnus „Gottheit tief verborgen“ vorstellte. Sr. Gabriele Kren und Sr. Veronika Popp hatten eine Andacht zu den einzelnen Liedstrophen vorbereitet, die den heiligen Thomas auch als geistlichen Lehrer zeigte. Die Texte waren Auszüge aus einer Schrift von Raniero Cantalamessa OFMCap.

Sr. Gabriele Kren, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Orden im Bistum Passau (AGOP), zeigte sich erfreut über die Teilnahme von 35 Ordensleuten und wünschte viele theologische und geistliche Früchte dieses Studientags.

 Text: Dr. Franz Haringer, Ordensreferent

Fotos: Sr. Gabriele Kren



(P. Dr. Augustinus Weber OSB,
Provinzoberin Sr. Marika Wippenbeck,
Ordensreferent Dr. Franz Haringer)












(Ordensreferent Dr. Franz Haringer)



Von der Synagoge zur Mutter Gottes

Studienfahrt der Ordensleute im Bistum Passau nach Straubing und Bogenberg

 Zu den jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens und zum ältesten Marienheiligtum Bayerns führte die Studienfahrt der Ordensleute im Bistum Passau. In Straubing führte die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Anna Zisler die Besucher durch die Synagoge und das Gemeindehaus. Sie öffnete den Schrein der Thora-Rollen, erläuterte die Kerzenleuchter und stellte das jüdische Gebetsleben und den Gottesdienst vor. Viel Verbindendes zwischen Judentum und Christentum wurde so deutlich. Anna Zisler, deren Vater den Holocaust überlebte, berichtete vom starken Anwachsen der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten, aber auch von neuen Bedrohungen und Gewalterfahrungen. Als Zeichen der Gastfreundschaft lud sie die Ordensleute zu Mazzenbrot und Kuchen ein und beantwortete viele Fragen zum jüdischen Leben.

Nach der Mittagspause am Straubinger Stadtplatz ging die Fahrt weiter auf den Bogenberg, den heiligen Berg Niederbayerns, zum Gnadenbild der schwangeren Muttergottes. Bei einer Marienandacht schlug Ordensreferent Dr. Franz Haringer den Bogen vom Erbe Israels zu Maria, der Tochter Zion in Person. Die junge Frau aus dem Bundesvolk nimmt das Wort Gottes in sich auf, so dass Gott Mensch werden kann und ein neues Kapitel seiner Geschichte mit den Menschen beginnt.

Zur Erinnerung an die Studienfahrt bekamen die Ordensleute kleine Tonkrüge geschenkt, die Sr. Magdalena aus Neustift gefertigt hatte und die mit einer alttestamentlichen Schriftstelle gefüllt waren. Sr. Gabriele Kren, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Orden im Bistum Passau, freute sich über die Teilnahme von über 40 Ordensleuten und den lehrreichen und die Gemeinschaft fördernden Tag.

Text und Fotos: Dr. Franz Haringer, Ordensreferent

 

Anna Zisler, Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Straubing,
führt durch die Synagoge

Gastfreundschaft bei Mazzenbrot und Kuchen


Gruppenfoto der Ordensleute in der Wallfahrtskirche Bogenberg

Weitere Eindrücke: