Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Orden

Unter dem Bibelwort "Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit." (2 Tim1,7) kamen Ordensobere und Ordensmitglieder der Diözese Passau zur Mitgliederversammlung in das Priesterseminar St. Stefan in Passau.

Sr. Helene Wecker SDB, Vorsitzende der AGOP, begrüßte die verschiedenen Ordensobere und Mitbrüder und -schwestern. Einmal im Jahr gibt die AGOP ihren Mitgliedern Rechenschaft über die Jahresveranstaltungen, den Kassenbericht, Termine und sonstige Informationen.

Für P. Alois Greiler SM (2. Vorsitzender), der seit Sept. 2015 ein Sabbatjahr hält, wurde P. Rudolf Erl SM Passau kommissarisch eingesetzt.

Jahresrückblick:

- Tag des Geweihten Lebens (02.02.2016),
   gleichzeitig feierlicher Abschluss zum "Jahr der Orden"

- Ordensreferententagung der DBK (24. - 26.02.2016) Sr. Helene Wecker

- Weltgebetstag für geistliche Berufe am 17.04.2016 in Bad Griesbach

- Ordenstag im Kloster Mallersdorf am 04.06.2016

- Tag der Ordensjubiläen am Freitag in der Maria-Hilf-Woche am 01.07.2016 im Hohen Dom zu Passau

- Studientag am 17.09.2016 im Kloster Neustift mit einer evangelischen Schwester, Sr. Dorothea Krauß aus der Schwanberger Kommunität

 

Die Kassenprüfung fand durch Abt Rhabanus Petri OSB und Sr. Manuela Kastner CJ statt. Der Vorstand wurde entlastet.

 

Der gemeinsame Austausch zu dem Bibelwort aus dem 2 Timotheusbrief 1,7 war sehr fruchtbar und anregend. Herausgehoben wurde, dass die Orden in der Diözese Passau sich nicht dem Geist der Verzagtheit überlassen. Christus ist Gotteskraft und Gottesweisheit. Gott ruft auch heute und in jeder Zeit Einzelne oder Gemeinschaften zum Aufbruch ganz nach dem Evangelium zu leben. "Unterirdisch fließen die Ströme der Gnade!" so Bischof Stefan Oster SDB.

 

Anschließend wurden verschiedene Termine bekannt gegeben:

1)            23.11.2017          Mitgliederversammlung

2)            02.02.2017          "Tag des geweihten Lebens" 18:00 Uhr, Dom Passau

3)            27.05.2017          Ordenstag in Altötting; Referentin Fr. Prof. Gerl-Falkovitz

4)            30.06.2017          Tag der Ordensjubiläen, Dom Passau

5)            30.09.2017          Studientag im Kloster Schweiklberg; Referentin Fr. Dr. Claudia Kunz

Vorankündigungen:

1)            21.04.2018          DOK-Info: Tag der offenen Klöster

2)            26.05.2018          Bistums-Info: "Bruder-Konrad-Jahr" 2018

3)            21.03.2017          Abtei Thyrnau feiert den 530. Todestag des hl. Niklaus von Flüe;

 

Mit einem Dank an Bischof Dr. Stefan Oster SDB, allen Mitgliedern, dem Vorstand und auch Regens DK Dengler als Hausherrn endete die Mitgliederversammlung.

Mit Ernst Christ sein

Eine evangelische Schwester gibt Einblick in das evangelische Ordensleben

Sein Leben Gott schenken - Ordensleute feiern gemeinsam ihre Professjubiläen im Dom

Mit Bischof Stefan Oster Gottesdienst feiern und ihrer eigenen Berufung in den Ordensstand gedenken: Deswegen sind am Freitag viele Ordensleute in den Passauer Dom gekommen. Sie alle haben in diesem Jahr ein Jubiläum gefeiert. Vor 25, 40, 50, 60, 65 und gar 75 und 80 Jahren sind sie in eine geistliche Gemeinschaft eingetreten. Sie haben dabei ihre ewige Profess abgelegt, also das Versprechen, ein Leben lang in einem Kloster zu dienen. Was macht ein Ordensleben aus und sehr wertvoll? Hier ein Statement von Bischof Stefan und von Ordensleuten:

Bischof Stefan Oster, selbst ein Ordensmann, dankte den Ordensjubilaren von Herzen für ihre Taten im Weinberg des Herrn. „Gott bedient sich konkreter Menschen, um etwas von dem, was er selbst tun will, tatsächlich zu tun, mit ihrer Hilfe“, so Bischof Stefan. Er fügte an, dass je aufrichtiger und innerlich ärmer der Mensch zu Gott gehe, desto mehr finde er ins Vertrauen und in die Beziehung zu Gott. Bischof Stefan ist dankbar, dass die Ordensleute vor vielen Jahren den Ruf des Herrn gehört haben. Gleichzeitig setzt der Bischof damit auch ein Zeichen. Er will bewusst machen, wie wichtig die Berufung in dieser besonderen Form in der Nachfolge Jesu Christi ist.

Der Tag der Ordensjubilare endete nach dem Gottesdienst und einem gemeinsamen Mittagessen mit einer Orgelmeditation im Dom.

(Text Diözese Passau)

Ordensgemeinschaften der Diözese Passau zu Gast im Kloster Mallersdorf

Der jährliche „Ordenstag“ der Ordensgemeinschaften des Bistums Passau führte diesmal ins Nachbarbistum Regensburg. Zwei große Busse hatte der Vorstand der AGOP (Arbeitsgemeinschaft der Orden im Bistum Passau) bestellt, die von Simbach und Altötting bzw. aus dem Passauer Raum knapp 100 Ordensschwestern und –brüder aufnahmen. Das sind etwa ein Fünftel der Passauer Ordensmitglieder, also bei der jetzigen Alterssituation eine sehr beachtliche Anzahl. Das Ziel „Kloster Mallersdorf“ hatte ein unerwartet großes, sehr erfreuliches Echo ausgelöst.

Bei der augenblicklichen schlimmen Wettersituation hatten wir einen ausgesprochen günstigen, angenehmen Tag, wofür wir sehr dankbar waren. Mit großer Freude und erwartungsvoll sahen wir das Kloster Mallersdorf bei der Anreise von weitem vor uns liegen. Mit großer Herzlichkeit empfingen uns die Mallersdorfer Schwestern bereits an den Bussen und geleiteten uns ins „Nardinihaus“, das nach ihrem Ordensgründer benannte Bildungshaus. Zum Empfang wurden von den Schwestern Kaffee und kalte Getränke nebst köstlichen Bäckereien aus der hauseigenen Backstube serviert. Anschließend war auf dem Tagesplan, den jede/r in der Hand hatte, ein Vortrag von Sr. Radegund Bauer über die Geschichte des Klosters und der Schwesterngemeinschaft in Mallersdorf angekündigt. Im Vortragssaal begrüßte Sr. Helene Wecker SDS, Vorsitzende der AGOP, die Schwestern und Brüder, vor allem aber die Generaloberin der Mallersdorfer Schwestern, Sr. Jakobe Schmid, die dann ein Willkommenswort an uns Ordensleute aus dem Passauer Bistum richtete. Dabei erwähnte sie auch, das zur Zeit nur noch eine Niederlassung in Bistum Passau besteht, es ehemals aber sehr viele waren.

Dann kam Sr. Radegund Bauer zu Wort, die Schwester, die das Leben des Ordensgründers, Pfarrer Dr. Paul Josef Nardini, vor seiner Seligsprechung vor 10 Jahren gründlich erforscht und beschrieben hatte und immer noch weiter studiert, so dass sie als beste Nardini-Kennerin gilt. Entsprechend lebendig und interessant zeigte sie uns in vielen sachkundigen Details das Leben des Seligen Paul Josef Nardini (1821-1862) auf: Durch seine uneheliche Geburt wurde er als Kleinkind „verstoßen und verlassen“, bis ihn die kinderlose Familie von Großtante und -onkel adoptierte Von daher hat er den Namen des italienstämmigen Großonkels ‚Nardini‘, einem Schuhmachermeister. Der Lehrer und der Pfarrer erkannten die hohe Intelligenz und charakterliche Eignung des kleinen Paul Josef, der Theologie studieren und Priester werden wollte und wurde. Durch Überwindung von verschiedenen Widerständen wurde er nach seiner Priesterweihe schließlich Pfarrer in Pirmasens/Pfalz, wo er in einer ausgesprochenen Diaspora mit einer unbeschreiblichen Armut der katholischen Bevölkerung und vor allem der Kinder konfrontiert wurde. Sein sehendes Auge und mitfühlendes Herz ließ ihn „sehen und handeln – ein Leben lang“, wie Sr. Radegund wiederholt betonte. Er sammelte die verwahrlosten Kinder und errichtete ein Armenkinderhaus, brauchte dazu Hilfe von Frauen, was schließlich 1855 in Pirmasens zur Gründung „Der armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie“ führte. Der von tiefem Glauben und großer Menschenliebe erfüllte Pfr. Nardini pflanzte diese Liebe zu allen Kindern, Armen und Kranken auch seinen Schwestern ein. Dieser Geist lebt weiter. Pfr. Nardini starb bereits 1862 mit 41 Jahren und wurde vor 10 Jahren in Speyer, seinem Heimatbistum, selig gesprochen.

Sr. Radegund schilderte die rasche Nachfrage nach solchen kleinen Schwesterngemeinschaften in vielen Diözesen, auch in München, Regensburg, Passau usw. Schließlich konnte in dem ehemaligen Benediktinerkloster Mallersdorf ein großes Haus gefunden werden, das sich als Mutterhaus eignete und von wo aus sich rasch der Name „Mallersdorfer Schwestern“ einbürgerte. Heute geht die Anzahl der Schwestern und Niederlassungen zurück – wie überall bei den Orden –, aber das Charisma „Die Liebe Christi drängt uns!“ lebt weiter.

Diese Freundlichkeit bekamen wir erneut bei dem festlich und reichlich gedeckten Tisch zum Mittagessen zu spüren, gastlich bewirtet von mehreren Schwestern, auch mit dem selbstgebrauten Bier. Danach gab es Gelegenheit, in drei Gruppen durch das Haus und das Nardini-Gedächtniszimmer geführt zu werden, auch den großen Friedhof zu besuchen. So wurde die Zeit bis zur Eucharistiefeier knapp, die wir – nach einer Stärkung am wieder reichlich gedeckten Kaffeetisch – dann in der Kapelle des Nardinihauses mit Ordensreferent Domkapitular Josef Fischer feierten.

Mit frohem Herzen verabschiedeten wir uns von Sr. Godehard Haushofer, einer gebürtigen Niederalteicherin, die diesen Tag mit dem Vorstand vorbereitet und in Mallersdorf organisiert hatte.Wir dankten ihr und all den anderen Schwestern, die uns einen schönen und erfüllten Tag erleben ließen. Er hat die Schwestern und Brüder des Bistums Passau und Regensburg einander näher gebracht.  Sr. Helene Wecker SDS

 

Am Anfang kommt das Herzklopfen

Tag des geweihten Lebens in Bad Griesbach

20.04.2016

 

Man könnte es sich vielleicht vorstellen wie bei einem Fallschirmsprung: Erst kommt das Herzklopfen – und dann ab ins Ungewisse! Eine geistliche Berufung kann ähnlich ablaufen. Und solche Berufungen wurden bei der Feier des Bistums zum Weltgebetstag mit Bischof Dr. Stefan Oster SDB in Bad Griesbach ins Gebet genommen. „Gott klopft an die Tür meines Herzens – das ist der Beginn einer jeden Berufung!“, so beschrieb es Domkapitular Gerhard Auer, der mit seinem Team von der Diözesanstelle für Berufungspastoral mit der Organisation betraut war. „Herzklopfen“ lautete das Motto der Veranstaltung, für die bei der Wallfahrtskirche Maria Schutz auf dem Kronberg in Bad Griesbach der Treffpunkt war. Und während sich so mancher dort droben noch über die phänomenale Sicht auf die Alpen freute, kamen immer mehr Teilnehmer zusammen: sehr viele Ordensleute, Priester, Diakone. Etliche Gläubige waren zudem mit Bussen angereist. Auf der Wiese hinter der Kirche begann die erste Station. Zwei weitere Stationen, beim Altenheim St. Elisabeth und bei der Bruder-Konrad-Statue am Stadtplatz, schlossen sich an.

 

U. + W. Friedenberger